Es hat uns nach Indonesien, genauer gesagt, auf die Insel Bali verschlagen. Anfangs verbringen wir ein paar Tage in Kuta, an der Westküste. Was zuerst auffällt ist der wirre Verkehr aus Mopeds und der esoterische Geruch, der überall in der Luft hängt. Der balinesische Hinduismus sieht nämlich vor, dass jeder Haushalt täglich ein Schälchen aus Bambusblättern gefüllt mit Blüten, einer Essensopfergabe und Räucherstäbchen vors Haus stellt. Auf einem Ausflug sehen wir uns traditionelle Barongtänze, alte Tempelanlagen mit rituellen Waschungen, einen aktiven Vulkan und einige der Reisterassen an. Besonders die Tempel platzen fast vor Touristen. Am Strand ist es nicht weniger voll. Wir müssen feststellen, dass wir am indonesischen Ballermann gelandet sind. Bars wechseln sich mit Massagesalons und Souvenirläden ab und man wird ständig von Händlern angequatscht.
Besonders Moppi ist darüber so enttäuscht, dass wir kurzerhand eine Unterkunft im Nordosten Balis buchen. Dort soll es leerer sein und man kann tauchen. Am nächsten Morgen soll es losgehen. Auf die Schnelle finden wir keinen Bus oder andere öffentliche Verkehrsmittel, die uns so kurzfristig auf die andere Inselseite bringen können. Es bleibt uns nichts anders übrig, als trotz meiner Angst vor Zweirädern einen Roller zu mieten und selbst zu fahren. Einen unserer Rucksäcke lassen wir im Hotel in Kuta, mit dem anderen Rucksack, unserem blau-weißen Flitzer und zwei Alibihelmen, die bei jedem Huckel aufgehen, machen wir uns los. Getankt wird an einem Kiosk, der Benzin in Wodkaflaschen abgefüllt verkauft. Also rein in das chaotische Gewusel mit Linksverkehr und ab in das 100 km entfernte Tulamben. Fünf Stunden sind wir unterwegs durch die Berge, inklusive Aussichtspausen und ein paar Mal Verfahren.
Tulamben ist ein ruhiges Fleckchen, ohne viel Tourismusgewusel, indem sich einige Deutsche niedergelassen haben. Wir lassen fünf Tage die Seele baumeln, Moppi geht drei Mal am Tag tauchen, ich schnorcheln. Die Korallen sind so schön, dass ich es auch nochmal versuche mit dem Tauchen (den Tauchkurs in Kroatien musste ich ja damals abbrechen).
Unser Tauchlehrer Dirk hat eine Engelsgeduld mit mir und am Ende tauche ich sogar mit ihm und Moppi durch ein Schiffswrack auf 20 Metern Tiefe. Abends sitzen wir mit Dirk und Jörg, der DAS Käseblatt von Bali betreibt, in der Kneipe und lernen mehr übers Tauchen als in jeder Theoriestunde. Wir wären gern noch geblieben, aber jetzt müssen wir zurück nach Kuta, die Unterkunft ist schon gebucht. Auf der Rückfahrt hören wir in einem Dorf psychedelische Trommelmusik. Wir fahren links ran, lugen um die Ecke und werden ganz nett eingeladen. Die Kapelle erklärt uns, dass heute einer der vielen hinduistischen Feiertage ist und sie für die Zeremonie später proben. Wir bekommen Kokosschnaps, dürfen mal mittrommeln und werden fotografiert. So viele Touristen verirren sich wohl nicht dorthin.
Ein paar Kilometer weiter besichtigen wir den größten hinduistischen Tempel auf Bali, den Besakhi Tempel. Es hat uns ziemlich überrascht, dass es hier auch Bereiche gibt, in denen alle anderen Religionen ihren Gebeten nachgehen dürfen. Die Zeremonie, die morgens im Tempel stattgefunden hat, haben wir leider verpasst. Später haben wir aber noch Glück, in einem Örtchen ist eine traditionell gekleidete Prozession gerade auf dem Weg zu ihrem eigenen kleinen Tempel. Zur Feier des Tages werden ein paar Schweine geschlachtet, was wir hautnah miterleben, seitdem bin ich vorerst Vegetarier.
Zurück in Kuta melden wir uns für einen Surfkurs an. Hier soll es gute Anfängerwellen geben. Wie wir selbst feststellen, können die aber auch mal bis zu zwei Meter hoch werden. Wir surfen anfangs nur auf dem weißen Schaum, was erstaunlich gut klappt. Am letzten Tag des Kurses erwischen wir dann auch mal ein paar richtige Wellen, ein tolles Erfolgserlebnis. Durch das Tauchen und Surfen haben wir uns frühes Schlafen und Aufstehen angewöhnt. Nur am letzten Abend ziehen wir mit Rudi, dem Surflehrer durch die Nacht. Moppi verabschiedet sich früh, weil er am nächsten Morgen allein surfen will. Ich bleibe noch und lasse mich von dem fast 50-Jährigen Rudi unter den Tisch trinken. Als ich mich verabschiede, tanzt er noch und morgens begrüßt er schon wieder topfit Moppi im Surfladen.
Nach zwei Wochen ist es genug mit dem Pauschalurlaub und wir fliegen in die Hauptstadt Jakarta. Der Verkehr auf Bali war verrückt, ist aber nichts im Vergleich zu Jakarta. Unser Fahrer braucht zwei Stunden um vom Flughafengelände runterzufahren. Jakarta schafft uns. Es ist heiß, sehr schwül, schmutzig, ein irrer, ohrenbetäubend lauter Verkehr schiebt sich durch die verstopften Straßen. Die holländische Kolonialzeit ist noch an den Kanälen und vielen schmalen Häusern erkennbar. Jedes dritte Haus steht aber leer und verfallen da, ein Relikt der blutigen Studentenproteste Ende der 1990er. In Chinatown machen wir eine Zeitreise ins Mittelalter, wo man sein Dreckwasser einfach aus dem Fenster in den offenen Kanal am Straßenrand kippt. An den Straßenständen traut man sich wirklich nichts zu essen. Es gibt natürlich auch ein schickes Regierungsviertel und Shoppingcenter, aber so wie Singapur kann uns Jakarta nicht überzeugen. Unser Highlight ist ein Straßenumzug im Anschluss zum großen Jakarta Marathon vom Vormittag.
Auf dem Rückweg zum Flughafen fährt unser Taxifahrer ein Mofa an. Der Mofafahrer kann aber noch humpelnd sein Gefährt an den Straßenrand schieben, unser Fahrer hält nicht einmal an. Taxifahrer sind eine Spezies für sich und ihnen trauen wir auf unserer Reise am wenigsten. So versucht auch dieser hier, uns mit der Maut für Highway und Flughafengebühr über den Tisch zu ziehen. Am Ende der Fahrt korrigieren wir die Rechnung größzügig selbst. Der Flug von Jakarta geht direkt zur nächsten Hauptstadt, nach Kuala Lumpur.
Days off travelling
We arrived in Indonesia, on the island Bali precisely. At first we spent some days in Kuta, at the west coast. What stroked us first was the crazy traffic of motorbikes and the esoteric smell always lingering in the air. The balinese hinduism makes every household put a nest of bambus leaves with flowers, a food sacrifice, and incense sticks at the front porch. On a day trip we were watching the traditional barong dances, visiting old temples with ritual washing ceremonies, an active volcano, and some rice terrasses. Especially the temples were packed with tourists. The beach too was very crowded. Sadly we noticed that we have arrived at the Balinese „Ballermann“. There are just bars, massage salons and souvenir shops and you cannot walk a metre without being spoken to by all kinds of sellers.
This got Moppi most disappointed, so we decided to book a last minute accommodation in the northeast of Bali. It is said to be less crowded and a nice diving spot. We were planning to leave the next morning. This late we didn’t find any bus or public transportation to the other side of the island. There was no choice but renting a motorbike and drive ourselves despite my fear of two-wheelers. One of our big backpacks we left at the hotel in Kuta, with the other one, our blue and white bike and two worn-out helmets that snap open on every hump, we left. As the tank was almost empty we first bought gas in one of the many kiosks selling gasoline filled in vodka bottles. And then on we went into the chaotic left-hand traffic towards the 100 km distant Tulamben. It took us five hours through the hills, including several photo stops and few times losing the way.
Tulamben is a quiet place, without all the tourism hassle, where some Germans have settled down amid the local community. We relaxed there for five days, Moppi went diving three times a day, and I went snorkelling. The corals were so beautiful that I wanted to give diving a second chance (I had to give up the intro course in Croatia a few years ago).
Our diving instructor Dirk was very patient and in the end I could even dive with him and Moppi in a ship wreck 20 metres down. The evening we spent with Dirk and his friend Jörg, who is issuing the Bali newspaper, in a pub and learnt more about diving than in any theory class before. We would have stayed a bit longer but we already booked the accommodation in Kuta.
On the way back we heard some psychedelic drum music in a village we were passing. We stopped, looked around the corner cautiously, and were invited very politely. The band told us that it is one of the many Hindu holidays and that they were practising for their ceremony later that day. They offered us coco liquor, we were invited to drum too, and they took our photos. It seemed that not many tourists stop by in that village.
A few kilometres further we visited the biggest Hindu temple in Bali, the Besakhi temple. We were quite surprised that there are areas reserved for the praying of other religions. Unfortunately we missed a ceremony, that took place in the morning. But later on in another village we were lucky and we saw a traditional procession just starting to go to their own little temple. For the ceremony some pigs got slaughtered. We have witnessed their suffering before being killed, since that day I am a vegetarian.
Back in Kuta we signed up for surfing classes. People say that Kuta beach is suitable for beginners, but as we will experience later on, the waves can get up to two metres high. At first we have been surfing in the so called white wash only and it worked out pretty well. The last day we even caught a few waves further out, an encouraging success for us beginners. Due to the diving and surfing we got used to sleep and rise early. Only the last night we went out with Rudi, our Indonesian surfing teacher. Moppi left early because he planned to surf alone the next morning. I stayed longer and had the almost 50 years old Rudi beating me in drinking. When I said goodbye he was still on the dancefloor and early next morning he fitly welcomed Moppi in the surf shop, what an amazing guy!
After two weeks we had enough of beach holidays and we flew to the capital Jakarta. Traffic in Bali was crazy, but it is nothing compared to Jakarta. It took our driver two hours just to leave the airport area. Jakarta was really tiring us. It was hot, humid, dirty, and a crazy and noisy traffic is pulsating through the streets. You can still get a glimpse of the Dutch colonial times due to the channels and the narrow houses. Every third house looks shattered and empty though, a relict of the bloody student protests in the late 1990s. In Chinatown we felt like thrown back to mediaeval times when people just threw their dirty sewage water out of the window into the streets and channels. You really don’t dare to try the street food there! Of course there is a clean and posh government district and many shopping centres, but Jakarta cannot impress us like Singapore did. Our highlight was the street festival after the big Jakarta marathon one morning.
On the way back to the airport our taxi driver hit a motorscooter. The scooter driver could still stumblingly push his bike to the sidewalk. Our driver did not even stop. Taxi drivers are really special and sadly as it is these are the people we trust the least on our trip. This one tried to trick us about the highway toll and the airport fee. After having arrived at the airport we just corrected the bill ourselves and payed him less. The flight we are about to enter will take us to the next capital, to Kuala Lumpur.
















